Funk

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Funk bezeichnet eine Musikrichtung mit besonderer Klasse. Sie geht aus der afroamerikanischen Musik hervor und wird geprägt von verschiedenen Einflüssen des Soul, Jazz und Rhythm and Blues. Die Vertreter und Mitbegründer des Funk tragen die bekannten Namen James Brown, George Clinton oder Sly Stone.

Zu den akustischen Kennzeichen der mitreißenden, percussionlastigen Stilrichtung gehört die Betonung des ersten Schlages im Grundrhythmus. Damit steht der Funk rhythmisch im Gegensatz zu anderen Stilen des Rhythm and Blues. Charakteristisch ist ebenfalls die sogenannte Basslinie. Als tiefste Bassstimme bricht sie überraschend das Betonungsschema eines Taktes auf und erzeugt damit die rhythmische Spannung, die alle Musikrichtungen mit synkopischen Elementen kennzeichnet. Der mitreißende Soul-Gesang, die Rhythmusgitarre und akzentuierte Bläsersätze runden die Ende der 1960er Jahre entstandene Stilrichtung ab.

Der Funk lässt sich jedoch nicht in grauer Theorie erklären. Er will gelebt, am liebsten getanzt werden. Den passenden Tanz zum Funk kann kein Mensch in der Tanzschule erlernen. Freier, ausgelassener Tanz kennzeichnet die Bewegung zu dem neuen Musikstil und erobert die zu dieser Zeit entstehenden Diskotheken. Im Funk wird erstmals in der westlichen Popmusik der Rhythmus bewusst in den Vordergrund gestellt, die Melodie rückt in den Hintergrund. Und das bedeutet: Still sitzen und zuhören unmöglich!

Funk, dazu gehören in der ersten Stunde Werke wie ‚Papa’s Got a Brand New Bag‘ und ‚Sex Machine‘ von James Brown (Single „Living In America“ im Februar 1986) sowie ‚Don`t take my funk‘ von Bootsy Collins. Ebenfalls bekannt wurden aufgrund ihrer außerordentlichen Klasse die Bläsergruppen von James Brown, die „J.B.`s“ und die „Horny Horns“ von George Clinton. Nicht unerwähnt bleiben dürfen die fantasievollen, bizarren und aufwendigen Outfits und Bühnenshows der Funkbands.

Mit der Zeit geriet der afroamerikanische Ursprung eher in den Hintergrund. Die Musiker des Funk öffneten sich für die moderne Technik. Sie fanden unter dem Einsatz von Synthesizern und Drumcomputern den Zugang in die kommerzialisierte Welt. Nicht allein aus diesem Grund entwickelten sich schon bald weitere Musikrichtungen, die maßgeblich vom Funk beeinflusst wurden. Moderne und bekannte Musikstile wären ohne die Vorreiterrolle des Funk undenkbar. Dazu zählen insbesondere der Afrobeat mit den bekannten Vertretern Fela und Femi Kuti und der Hip-Hop mit den Black Eyed Peas (Single „Pump It“ im April 2006) oder Out Kast (Single Ms. Jackson im Februar 2001).

Den sehr informativen Artikel „Funk: Schweiß für die Welt“ finden Sie bei Zeit Online.