⤾ Alle Musikrichtungen im Überblick
Rock’n‘ Roll steht für eine amerikanische Musikrichtung der 1950er und der frühen 1960er Jahre, aber auch für das Lebensgefühl und die Protestkultur der damaligen Jugend.
Bill Haley verschmelzte 1954/1955 in seinem Song „Rock Around the Clock“ Blues und Countrymusik und erschuf eine neue Musikrichtung, den Rock ’n‘ Roll. Doch erst als dieser Song 1955 in dem Film „Die Saat der Gewalt“ zu hören war, gelang der Durchbruch.
Fortan bedeutete diese Musik einen Ausdruck für Rebellion und war ein Ventil für die gesellschaftlichen Zwänge. 1956 wurden die Klänge durch Künstler wie Chuck Berry, Little Richard, Jerry Lee Lewis und auch Elvis Presley, dem “ King of Rock ’n‘ Roll „, wilder und aggressiver. Darüber hinaus sorgten die Frisuren und sexuelle Gesten der Musiker dafür, dass der Rock ’n‘ Roll schnell als Mangel an Kontrolle und gar gesellschaftliche Bedrohung galt. Auch die Verbindung mit Skandalen und Kriminalität warfen kein gutes Licht auf das Genre.
Öffentliche Verhaftungen und der mutmaßliche Konsum von Drogen wie bei Jonny Cash, Ray Charles und Carl Perkins gaben noch mehr Grund dazu, diese Szene als Bedrohung zu empfinden. Die allgemeine Ächtung Ende der 50er Jahre und der Druck der Öffentlichkeit sowie religiöser Organisationen taten ihr Übriges.
Ein Flugzeugabsturz 1959, bei dem Big Bopper, Buddy Holly und Richie Valens umkamen sowie der Tod von Eddie Cochran 1960 beendeten vorläufig diese Ära.
Anfang der 1960er gab es ein kurzes Aufflammen dieses Musikstils durch Beatmusik, das 1965 wieder abflaute. Danach hatte der Rock ’n‘ Roll seinen Tiefstand erreicht und kaum eine Bar spielte diese Musik noch. Ende der 60er und Anfang der 70er war Bill Haleys „Shake, Rattle and Roll“ wieder in den britischen Charts vertreten und in den Clubs zu hören. Mehrere Bands versuchten sich daran, die Künstler der 50er nachzuahmen. Ab Mitte der 70er bis in die 80er hinein waren Künstler wie Shakin´Stevens in den Charts vertreten und es entstand eine neue Generation des Rock ’n‘ Roll.