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Hip-Hop-Musik hat ihren Ursprung in der amerikanischen Funk, Soul- und Jazz-Musik. Die Anfänge dieses Musikstils datiert man auf die 1970er. Damals wurde erstmals bei sogenannten „Block Partys“ mit den Beats verschiedener Stücke experimentiert. Anstatt diese einfach abzuspielen, wurden die Songs überlappt oder auf wenige Töne reduziert. Als erster DJ gilt daher Clive Campbell, der sich damals Kool DJ Herc nannte und in New York die ersten professionellen Auftritte als DJ hatte. Zu der Zeit fingen B-Boys an DJs zu begeleiten und bei Auftritten Breakdance zu tanzen.
Wann genau das erste Mal gerapt wurde, lässt sich schwer nachvollziehen. Die ersten kommerziellen Erfolge als Rapper feierte Kurtis Blow, der Anfang der 80er Jahre weltweit die ersten Rapsongs verkaufte. Hip-Hop hat sich seitdem als weltweit erfolgreiches Musikgenre etabliert und zieht sich heute durch alle Gesellschaftsschichten. So hat zum Beispiel Barack Obama auf seiner Siegesfeier, nachdem er sich gegen Hilary Clinton durchsetzen konnte, das Raplied „99 Problems“ des berühmten Hip-Hop-Künstlers Jay-Z abgespielt. Dies sorgte für Aufsehen, da eine Zeile des Liedes folgendermaßen lautet: „If you’re having girl problems I feel bad for you son I got 99 problems but a bitch ain’t one.“
Während in den Anfängen der Rapmusik vornehmlich afroamerikanische Männer Rap mit politischen Inhalten verbreiteten, um auf die Probleme in ihren Vierteln aufmerksam zu machen, dient Rapmusik heutzutage in erster Linie der Unterhaltung. Natürlich gibt es noch viele Künstler, die durch Rap auf Probleme aufmerksam machen möchten, doch dieser Charakter der Rapmusik ist heutzutage eher unbedeutend, während sie früher die einzige Intention der Raper war. Derzeit hat sich das Gangster-Rap-Genre durchgesetzt, das mit harten Texten und Themen wie Kriminalität, Drogen und Gangbrutalität unterhalten möchte.
Zur Hip-Hop-Bewegung gehören nicht nur Sprechgesang, DJs und Breakdancer. Auch gehört das Graffiti-Writing dazu, das sich mittlerweile als eigenes Kunstgenre etablierte. Hip-Hop insgesamt kann als Kultur verstanden werden. Eine Jugendbewegung, die mittlerweile international auf fruchtbaren Boden trifft. Gerade in Deutschland entwickelte sich seit Mitte der 90er bis heute eine stark ausgeprägte deutsche Hip-Hop-Kultur nach amerikanischem Vorbild. Die bekanntesten deutschen Hip-Hoper sind Samy Deluxe (Single „Weck mich auf“ im Oktober 2001), King Kool Savas (Single „All 4 One“ mit Azad im Juli 2005) und Bushido (Single „Gheddo“ feat. Eko Fresh im Juli 2006).