Tokio Hotel – Run auf Deutschkurse in Frankreich

Die deutsche Band Tokio Hotel um die Zwillinge Bill und Tom Kaulitz, Georg Listing und Gustav Schäfer wurde 2001 gegründet und 2003 von Produzent Peter Hoffmann entdeckt. Nachdem die erste Plattenveröffentlichung der zunächst noch unter dem Namen „Devilish“ auftretenden Gruppe bei Sony BMG gescheitert war, erhielt sie einen neuen Vertrag bei Universal und hieß von nun an Tokio Hotel.

Gleich die erste Single „Durch den Monsun“ schoss 2005 direkt an die Spitze nicht nur der deutschen, sondern auch der österreichischen Charts. In der Schweiz konnte sich der Titel 43 Wochen in den Hitlisten behaupten. Kein Wunder, dass sich das im gleichen Jahr veröffentlichte Album in Deutschland rekordverdächtige 65 Wochen in den Charts halten konnte und natürlich ebenfalls Platz 1 belegte. Gleiches gelang mit den Nachfolgealben „Zimmer 483“ (2007) und „Humanoid“ (2009). Insgesamt erreichten in dieser Zeit vier Singles hierzulande die Top-Position, zuletzt „Übers Ende der Welt“.

Ab 2010 gingen die Verkaufszahlen spürbar zurück, das Album „Dream Machine“ verweilte 2017 gar nur 3 Wochen in den deutschen Charts. Der Rückzug der Band war aber zunächst weniger einem Mangel an Inspiration geschuldet als vielmehr dem massiven öffentlichen Interesse und dem Stalking durch weibliche Fans. Interessant ist vor allem der enorme Zuspruch in Frankreich. Hier heimste die Band gar Platin-Schallplatten ein und sorgte für einen regelrechten Run auf Deutschkurse. Tokio Hotel erhielten zahlreiche Preise wie Bambis, Echos, die Goldene Stimmgabel und MTV Europe Music Awards.