Boney M.

Die ab 1975 von Frank Farian produzierte Gruppe Boney M. feierte vor allem in den 70er Jahren ihre Erfolge mit Disco-Songs wie Daddy Cool und Rivers of Babylon.

Die Entstehung der Gruppe ist dabei ziemlich kurios. Frank Farian produzierte im Dezember 1975 den Titel „Baby do you wanna Bump“. Er nahm den Song zu Beginn mit computerverzerrter Stimme auf und wollte den Titel nicht unter seinem Namen veröffentlichen. Aus diesem Grunde erschien die Single im Februar 1975 unter dem Namen „Boney M.“, jedoch noch ohne Bandfoto auf dem Cover.

Im Nachhinein fand Farian über eine Künstleragentur die künftigen Interpreten. Nach anfänglich hohem Wechsel in der Band bestand die Endformation letztlich aus den Sängern Bobby Farrell, Maizie Williams, Marcia Barrett und Liz Mitchell. Interessanterweise bestanden Bobby Farrell und Maizie Williams die von Farian geforderten Gesangstests jedoch nicht, sodass die Studioaufnahmen ausschließlich von Liz Mitchell und Marcia Barrett getätigt wurden und die zusätzlichen Stimmen durch Studiomusiker ergänzt wurden. Bei Live-Auftritten stand jedoch die ganze Formation geschlossen auf der Bühne.

Kennzeichen der sowohl stimmlich als auch choreographisch unausgereiften Gruppe waren ihre sehr schrillen Kostüme, mit denen sie veruschten, die Makel zu kaschieren. Ihr erstes Album brachte Farians Truppe 1976 unter dem Namen „Take the heat off me“ heraus. Die erste Singleauskopplung von „Daddy Cool“ erschien am 31. Mai 1976, jedoch anfänglich ohne großen Erfolg. Erst der Besuch in der Musiksendung „Musikladen“ vom 18. September bescherte der Band genug Bekanntheit, so dass „Daddy Cool“ zum Kassenschlager wurde. Die Single wurde zur meistverkauften Single in Deutschland, blieb für 12 Wochen Platz 1 der deutschen Singlecharts und verkaufte sich weltweit über eine Millionen Mal.

Nach Release des ebenso erfolgreichen Albums erhielt Boney M. für „Daddy Cool“ am 11. Dezember 1976 die erste goldene Schallplatte. Daraufhin folgende Singles wie „Sunny“, „Ma Baker“ oder „Belfast“ waren ebenfalls erfolgreich, konnten allerdings nicht an den ehemaligen Erfolg der Band anknüpfen. Erst 1978 erreichte die Band mit „Rivers of Babylon“ wieder einen Welthit, der sich über 4 Millionen Mal weltweit verkaufte und der erfolgreichste Titel der Band ist.

Rechtsstreitigkeiten sorgen dafür, dass heute mehrere Bands unter dem Namen Boney M. auftreten. Bis auf Bobby Farrell, der am 30.10.2010 starb, sind heute alle Mitglieder der Band auch für Privatauftritte buchbar.
Boney M.